Verbirgt er, was er wirklich empfindet? Im Herzen eine Frau, und dafür liebe ich ihn. Lasst uns ihn aufbrechen, wie einen Granatapfel“, singt Künstlerin Kate Bush (65) in ihrem Lied „Eat the Music“ und nimmt uns mit in die Tiefen der Seele. Mit diesen Zeilen durchbricht sie Geschlechterbarrieren und offenbart die emotionale Landschaft eines Mannes, der in seinem Kern überwiegend Frauen zugeschriebene Züge besitzt. Der Granatapfel, kunsthistorisch für Fruchtbarkeit und Geheimnis stehend, symbolisiert hier die Komplexität des menschlichen Innenlebens. Verletzlichkeit und Emotion sind nicht beschränkt – schon gar nicht auf ein Geschlecht, sondern vielmehr universelle menschliche Zustände.
Die Septembertage, reich an Früchten und schon durchzogen vom Duft fallender Blätter, führen uns zu einem tieferen Verständnis der Schöpfungserzählung. Wir begegnen ihr nicht als einer Erklärung der materiellen Entstehung der Welt, sondern als einer Dichtung, die den ursprünglichen Atem des Lebens besingt. In dieser erdigen, aromatischen Jahreszeit sind wir selbst Zeugen der unaufhaltsamen Übergänge des Lebens. Im geheimnisvollen Waldboden, dem sich wandelnden Gewebe des Lebens, erkennen wir die eindrucksvolle Evolution der Arten. Forschung, Wunder, Staunen, Mystik, Leben, Tod, Heilung und Wiedergeburt gehen hier Hand in Hand.
Majestätisch erhebt sich die Statue. Behutsam getragen von unzähligen Schichten menschlicher Erfahrungen und Sehnsüchte, eingehüllt in ihr steinernes Gewand. Als stummer Zeuge vergangener Zeiten und Vermächtnis der Künstler, die ihre Seele in Marmor und Bronze eingravierten, spiegelt sie die unermüdliche Suche nach Sinn, Schönheit und Verbundenheit. In einer Zeit, in der funktionale Prioritäten dominieren, Kommerzialisierung allgegenwärtig ist und die Digitalisierung unseren Alltag beherrscht, wird immer deutlicher: Wollen wir den Nährboden unserer Menschlichkeit bewahren und gesund bleiben, dürfen wir der Kunst mehr huldigen.
In der Antike waren Träume weit mehr als bloße nächtliche Fantasien – sie überbrachten göttliche Botschaften, die das Schicksal ganzer Reiche beeinflus-sen konnten. Die griechische Mythologie ist reich an Geschichten, etwa von Morpheus, dem Gott der Träume, bekannt für seine Fähigkeit, in verschiedenste Formen zu schlüpfen und in den Träumen der Sterblichen Gestalt anzunehmen. Sein Bruder Phobetor konnte sich in furchterregende Kreaturen verwandeln und Albträume heraufbeschwören, während beider Vater Hypnos, der Gott des Schlafes, mit seinem Zauberstab den Schlaf und somit die Traumwelt herbeiführte. Die römische Mythologie adaptierte diese Figuren. So wurde Morpheus zum geflügelten Boten Somnus. Neben den griechischen und römischen Göttern verstanden sich Orakel und Priester auf Traumdeutungen. Die Bibel erzählt ebenfalls faszinierende Geschichten über Träume.
Mit dem Aufkommen Künstlicher Intelligenz (KI) ist es an der Zeit für eine neue Ära in der Bildungspolitik. Es gilt, gelungene Schulkonzepte zu ent- wickeln, die den Fokus auf mündliche Prüfungen, Präsentationen, Planen, Bauen sowie soziale und empathische Fähigkeiten legen. Die Arbeit mit den Händen, Natur, Kunst und Wissenschaft – all dies sind Bestandteile eines erfüllten und sinnstiftenden Daseins und wären ein „Sondervermögen“ wert.
Im Wonnemonat Mai feiert die Natur ihr buntes Blütenkleid und lässt uns spüren, wie belebend es sein kann, Zeit im Freien zu verbringen. Mutter Natur hat ihr schönstes Gewand angelegt und lädt uns ein, mit ihr zu tanzen und zu feiern. Auch die Gemüse- und Kräuterwelt hat im Mai einiges zu bieten. Zum Beispiel können wir uns an Bärlauch, Kerbel, Petersilie und Waldmeister erfreuen. Diese Kräuter wachsen wild und können leicht in der Natur gesammelt werden. Mit ihrem intensiven Geschmack sind sie nicht nur eine Bereicherung für unsere Küche, sondern ebenso für unser Wohlbefinden, denn viele haben eine heilende Wirkung auf Körper und Seele.
Eine der Geschichten beginnt mit einem Stein, der plötzlich weggewälzt wurde – mit Engeln als Boten und Frauen als Zeugen. In unserem Leben müssen immer wieder Steine weggerollt werden. Und der Blick ins Dunkel fordert unser inneres Leuchten. Die Osterzeit symbolisiert keinen bloßen Neuanfang, sondern eine neue Lebensqualität. Ein Leben in unbedingter Zuversicht. Es ist eine Metapher für die Kraft, die in uns allen schlummert und im Osterfeuer Funken schlägt. Die Mystik dieser Zeit reicht viel weiter zurück als ins frühe Christentum. Auf dieser Spurensuche folgen wir dem Bären aus dem Wurzelreich der Holle zurück ins Tal – jener Urmutter aller Naturgottheiten, deren Geist bis heute in der Pflanzenheilkunde, in unseren Märchen und Träumen präsent ist und dort seine heilsamen, gar magischen Fäden spinnt. Wer sich darauf einlässt, wird mit einer tiefen Seelenschau belohnt. Der genaue Ursprung des Osterfestes bleibt umstritten.
Der Frühling ist eine besonders geeignete Zeit, um uns der Natur und ihren Heilkräutern zu öffnen und von ihrer Weisheit und ihren Kräften zu profitieren. In der Heilkräuterlehre gibt es seit Jahrhunderten die Idee, dass Pflanzen bestimmten Planeten und Elementen zugeordnet werden können und dass diese Zuordnungen Hinweise auf die Wirkungen der Heilkräuter geben. Diese Idee basiert auf dem Analogieprinzip, dem Gedanken, dass es Ähnlichkeiten und Verbindungen zwischen verschiedenen Dingen und Phänomenen in der Welt gibt.
Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Wüstenzeit des Fastens. In der Wüste sind wir vom Gewusel und den Ablenkungen der Oase entrückt, auf uns selbst zurückgeworfen. Sie ist ein Ort der Gegensätze. Am Tag herrscht erbarmungslose Hitze und nachts, unter dem unendlichen wolkenlosen Sternenzelt, bittere Kälte. Doch siehe da, Dürre und Lebensfeindlichkeit verwandeln sich selbst noch nach Jahren bereits beim kleinsten Regenguss in überschäumende Hoffnung und Schönheit. Ich finde, dass auch der Mensch eine Wüste ist – weit, voller kostbarer Ressourcen, unterirdischer Seen, unsichtbarer Blüten, gnaden- und doch selbstlos. Stets durstig – aber nie verloren. Die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern ist ein Schlüssel zu echter Freiheit, Selbstwirksamkeit und Heilung – dazu braucht es keinen Mut, sondern Willen. Einen Willen, der frei ist.
Wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen, sagte Altkanzler Helmut Schmidt 1980 in einem Interview mit dem Spiegel. Ich hingegen würde mir Scharen von Menschen wünschen, die deshalb einen Arzt aufsuchen müssen. Doch Visionäre wurden von Rationalisten verdrängt und Rationalisten seit Kurzem von Pragmatikern. Im Schlaglicht der Krisen tönt es nach Althergebrachtem. Orientierungslos oder starr vor Schreck? Weder Panik noch Verdrängung bringen Rettung. Keine Frage: Angst verhindert Fortschritt. Weil aber die Entwicklung neuer Glaubenssätze, alternativer Handlungsoptionen und frischer Visionen stets wichtiger Bestandteil der Psychotherapie ist, teilen sich Reaktionäre und Klima-Apokalyptiker nun ein Krankenbett. Nur Mut – ich lade zur Gruppentherapie!
Eine düstere Prophezeiung, ein auserwähltes Kind, ein fantastisches Himmelsphänomen. Martyrium und kosmogonischer Neuanfang. Was wie das Rezept für ein Harry-Potter-Spin-off klingt, ist in Wirklichkeit der Stoff, aus dem die Weihnacht ist. Ja, Weihnachten ist die Erfüllung einer alttestamentlichen Prophezeiung, deren Konsequenz die Apokalypse ist. Mit Fasten und Gebet bereiteten sich die Christen im Advent auf das neue Jerusalem vor. Die Weihnacht erleuchtet uns nicht in der bloßen Lobpreisung einer Lichtgestalt, sondern vor allem durch die Bewusstmachung der Dunkelheit. Den finsteren Wurzeln der Weihnacht sind wir in diesem Jahr besonders dicht auf der Spur.
Egal wohin man blickt – Coaching und Persönlichkeitsentwicklung sind omnipräsent. Selbstfürsorge ist hip. Der Coachingmarkt ist ein Spiegel unserer Wohlstandsgesellschaft, dessen Kehrseite vor allem dann zur Gefahr wird, wenn die Suche nach Erkenntnis zur Nabelschau und zum Maßstab wird, an dem wir auch unsere Mitmenschen messen. Die Naturheilkunde weiß, dass das sokratische „Erkenne dich selbst“ uns dazu auffordert, das eigene, beschränkte Ich auch auf Familie, Gesellschaft, Natur und das Universum zu projizieren, denn dort haben wir unsere Analogie und unseren Platz zu suchen. Erst dann wird eine Innenschau ganzheitlich.
Der Rausch ist vorbei. Fällt das erste Laub, holt auch uns die Schwerkraft wieder ein. Der Herbst entlarvt den Menschen von Neuem als Sehnsuchtswesen. Wo die Rosen ihren Duft verströmten, weht nun ein kühler Wind, und im bunten Wald ruft das Horn zur Jagd. Getrotzt hat der Dürre, was jetzt noch blüht. Dann, in der Stille, schreiben manche ihre Geschichten fort. Sie sortieren, deuten, fantasieren und elaborieren und kommen alsbald zu dem Schluss: Hätten sie nur früher herausgefunden, dass der Sommer in ihren Herzen wohnt – sie hätten ihn dort öfter besucht. Zwischen Alpenglühen und Meeresleuchten verspricht uns der Herbst ein inneres Licht, das da strahlt, heller als jeder Sonnenschein.
Meine Praxis ist ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen, Religionen und Nationen. Jede und jeder darf Gast sein und bekommt den Raum, den er zum Atmen braucht, den individuellen Beistand, den es bei der Geburt neuer Visionen benötigt, oder das Portiönchen Geborgenheit, um neue Hoffnung zu schöpfen. Medizin darf nicht ausschließlich eine Verwaltung der Krankheit sein. Ganzheitliche Medizin ist eine Dienerin des Lebendigen, ein Anwalt der Schwachen, ein Gärtner für die Seele und eine Bewahrerin der Vielfalt.
Ob Jung oder Alt – in den letzten zwei Jahren haben wir alle erfahren, welch virale Kraft die Angst entfesselt, welch tiefe Gräben und vergessene Narben sie reißt. Die viel beschworenen Erkenntnisse aus der Pandemie sind reine Theorie geblieben. Um das Ruder herumzureißen, den Sturm zu reiten, brauchen wir dringend mehr Inspiration. Weil Inspiration aber von der Liebe erzählt, von der Zähmung des Löwen durch die Jungfrau, fällt uns wie Schuppen von den Augen, wessen Kind die Weisheit ist…
Spirituelle Heilung verbindet mehr als Religion und Natur. Die Vernetzung von Naturheilkunde, sozialem Engagement, Landwirtschafts-und Ernährungswende, Natur- und Klimaschutz, Vielfalt und Inklusion, Reformpädagogik und Generationenaustausch atmet vielmehr den Glauben, dass nachhaltiges Handeln eine Begegnung mit dem Lebendigen ist. Wenn wir uns Menschen und dem Planeten helfen wollen, lohnt nicht nur ein Blick auf Ratio und Wissenschaft, sondern ebenso in die Vergangenheit, auf Naturvölker und die Gaia-Hypothese.
Der menschliche Körper ist hocheffizient: Unsere Nieren beispielsweise filtern täglich 180 Liter des sogenannten Primärharns aus unserem Blut. Nur rund ein Prozent wird dann als Urin ausgeschieden. Die Nieren entgiften unseren Organismus und regulieren unseren Blutdruck. Wenn uns etwas „an die Nieren geht“, sind wir tief betroffen und geschwächt. Wir haben unsere Balance verloren und sind wortwörtlich „nicht mehr im Fluss“.
Schon als Kind war ich vom Wunder der Natur und der Evolution begeistert. Der wöchentliche Chemie- und Biologieunterricht gehörte für mich zum spannendsten Augenblick der Woche. Ich war von der Schönheit des Lebens förmlich ergriffen. Alles, was mich umgab, wurde zum Zeugnis einer allumfassenden Intelligenz.
Die Frage nach Schuld, Vergebung, Tod und Erlösung ist jedes Jahr zu Ostern besonders präsent. Die Osterzeit bereitet mit ihren Symbolen, Ritualen und Erzählungen einen fruchtbaren Acker für die Saat der Vergebung – die Hoffnung. Wenn wir jetzt Bezüge und Beziehungen neu sortieren, birgt sie die Chance auf frische Impulse. Ob eine missglückte Beziehung, eine geraubte Lebensperspektive, Missbrauch oder berufliche Misserfolge: Es gibt viele Situationen, die Menschen ans Kreuz bringen. Es gibt mindestens ebenso viele Ansätze, mit der Schuldfrage umzugehen. Psychologie, Philosophie oder Theologie erreichen uns angesichts von Wut oder Enttäuschung trotzdem oft nicht.
Mit den ersten Frühlingsvorboten beginnt die tägliche Arbeit im Garten. Die Pflege eines eigenen Gartens war für mich schon immer ein großes Privileg und ein wichtiger Teil der Selbstwerdung. Der Kontakt zur Erde beruhigt und entspannt mich. Im Garten werde ich zum Gestalter und Bewahrer der Schöpfung. Alles, war mir dort begegnet, nährt meinen Körper, meinen Geist und meine Seele.
Im Februar beginnt die Vorbereitung auf die Fastenzeit – sie ist der Beginn einer Umkehr und die Aussicht auf einen Neustart. Das naturheilkundliche Fasten spiegelt ein Medizinverständnis wider, das in einem Gleichgewicht von Welt, Mensch und Natur gründet. Zugleich fordert der Februar als die Zeit des Wassermanns geistigen Wandel und Entschlossenheit zur Verwirklichung neuer Visionen.
Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Hoffnung, der Andacht und der Nächstenliebe – der Realitätscheck sieht anders aus. Doch wenn es uns gelingt, statt ständig rastlos nur um uns selbst zu kreisen, kraftvolle Momente der Achtsamkeit und inneren Zentrierung zu erschaffen, kann die spirituelle Bedeutung dieser besonderen Zeit wieder spürbar werden.
Der November ist die Zeit der Sammlung, der Reflexion und des Rückzugs in die Tiefe. Eine Zeit, die wir dankbar nutzen sollten. Wenn wir die dunkle Jahreszeit als Chance ergreifen, dann verstehen wir, dass es den Herbst in unserem Leben braucht, um aus unseren Erlebnissen und Erkenntnissen eine Essenz, ein reifes Konzentrat zu destillieren.
Im Flackern des Feuers wird ein Felsvorsprung plötzlich zum Rumpf eines mächtigen Stieres und eine Ecknische zum Versteck einer stolzen Hirschkuh. Für unsere Vorfahren war das Bemalen dieser Felswände ein riskantes Unterfangen. Trotzdem, als sei ihre Kunst die Erfüllung einer spirituellen Pflicht, ein unstillbarer innerer Drang, wagten sie sich in die Dunkelheit, in den Uterus der Erdmutter, und hinterließen uns nicht nur unzählige ihrer rotbraunen Handabdrücke als kollektive Signatur ihrer Naturverbundenheit.
…Extern betrachtet agiere ich in einer Zwischenwelt, die vielen fremd ist oder stark mystifiziert wird. Wer sich jedoch der Natur öffnet, dem Menschsein wieder Raum gibt und verstehen lernt, dass es Dinge geben darf, die sich einem rationalen, wissenschaftlichen Weltbild entziehen, kommt zu dem erfahrungsbasierten Schluss: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“
Tief im finsteren Stollen lodert ein kleines Licht. Ob einst im Bergwerk oder heute im modernen Office. Ob Erz oder Kommerz: Lockt uns dieses Licht tiefer in den Stollen? Oder wird es zum Hoffnungsfunken einer abenteuerlichen Lebensreise? Das entscheiden wir jeden Tag neu, weil Mut der Anfang jeder Selbsterkenntnis ist… (Juni 2021)
Wann sprechen wir von Krankheit, wann von Gesundheit? Häufig ermöglicht erst die Akzeptanz einer Krankheit den Beginn eines Heilungsprozesses. Wenn es uns gelingt, das der Natur innewohnende Prinzip des Wandels anzunehmen, verstehen wir, dass auch in der Veränderung Gutes auf uns warten kann. Heilpraktiker und Experte für Naturheilkunde Thomas Lambert Schöberl schreibt davon, wie die Verbindung mit der Natur unsere Seele öffnet und Gesundheit und Lebensmut wachsen lässt… (Mai 2021)
Kräftezehrende Monate liegen hinter uns. Was bleibt, sind die Trümmer einer dekadenten Klassengesellschaft, die ihren inneren Kompass gen Börse kalibriert und deren Wohlstandsbauch die eigenen Kinder frisst. Die Redewendung „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ bringt Herausforderungen wie Gesundheitsreform, Klimawende und soziale Spaltung auf den Punkt. Der Ausspruch stammt aus dem Buch des Propheten Hosea und mahnt vor den Folgen von Korruption. Und so sind es immer die gleichen menschlichen Schwächen, die einer Gesellschaft schaden – damals wie heute.
Wir leben in einer überalterten Gesellschaft. In einem System, in dem alte Menschen von weniger alten versorgt werden. Paradoxerweise sind wir aber zugleich auch einem konsumabhängigen Jugendkult verfallen, der die Chancen, die Vorzüge, die Selbstachtung, aber auch Verpflichtungen des Alters vergessen und untergraben hat. Eine Geisteshaltung, die das Altern verdrängt und „outsourct“, den Sommer zum Dauerzustand erklärt, muss jedes Jahr aufs Neue feststellen, dass sie unaufhörlich am Ast sägt, auf dem sie sitzt – weil die Leugnung von Vergänglichkeit immer auch ein Verrat an der Jugend ist.